Ein sehr schöner Spruch lautet:

„Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s gemacht.“

Wahrscheinlich würden die meisten sagen, dass man für einen ernsthaften DIY-Blog auf jeden Fall künstlerisches Talent braucht. Liesa von fraufriemel.de sagt von sich, dass sie nie welches hatte. Dennoch zeigt sie, dass man auch so einen tollen inspirierenden DIY-Blog aufbauen kann. Im Interview erzählt sie uns viele spannende Details über sich und ihren Blog.

DIY Blogger Liesa

Nils: Hallo Liesa! Toll, dass wir dich interviewen dürfen. Vielleicht kannst du dich unseren Lesern als Erstes kurz vorstellen?

Liesa: Gerne, ich bin Liesa, 26 Jahre und lebe mit meinem Freund und Hund in Berlin.

„Im Mittelpunkt steht immer, dass die Bastelwerke einen bestimmten Zweck erfüllen!“

Nils: Du betreibst den DIY-Blog fraufriemel.de. Wofür steht dein Blog? Was macht ihn besonders?

Liesa: Mein Blog steht für DIYs mit unterschiedlichsten Materialien und Basteltechniken. Momentan liebe ich das Knüpfen und Knoten von Armbändern. Auch meine alte Leidenschaft, das Origami falten, ist wieder aufgeflammt. Aber ich nutze auch gerne andere Materialien, die je nach Jahreszeit variieren. So experimentierte ich bereits viel mit Materialien wie Beton und Fimo.

Im Herbst und zur Weihnachtszeit hole ich mir die Bastelmaterialien gerne direkt aus der Natur. Dabei steht immer im Mittelpunkt, dass die Bastelwerke einen bestimmten Zweck erfüllen und nicht nur um des reinen Bastelns willen entstehen. So habe ich selbst mit dem Falten von Origami begonnen, um schöne und individuelle Karten verschenken zu können. Diesen Mehrwert möchte ich meinen Lesern mit auf dem Weg geben und diese dazu inspirieren, Dinge selbst zu machen.

Nils: Wann und wie bist du zum Bloggen gekommen?

Liesa: Im Oktober 2016 habe ich den Blog gestartet, da ich zwischen beendetem Studium und neuem Job eine gewisse Wartezeit hatte. Gebastelt hatte ich in den letzten Jahren schon viel und habe mir schon immer gedacht, dass ich, wenn ich eh bastle, auch „einfach“ mitfotografieren könnte. Dieses Projekt bin ich dann angegangen, da ich endlich Zeit dafür hatte. Es zeigte sich natürlich, dass hinter dem „einfach“ eine Menge Arbeit steckt.

„Dass man nicht malen oder zeichnen kann, heißt nicht, dass man nicht kreativ sein kann!“

Nils: Warst du schon immer kreativ oder kann man das lernen?

Liesa: Ich war eigentlich nie sonderlich kreativ, gebastelt habe ich aber, wie die meisten Kinder sicher, schon immer gerne. Auf meinem Blog beschreibe ich auch, dass meine Schwester die Künstlerin von uns beiden ist. Ich hatte nie künstlerisches Talent und war das ein oder andere Mal neidisch auf sie. So bin ich mit ca. 20 Jahren wieder auf das Thema Basteln zurückgekommen. Denn dass man nicht malen oder zeichnen kann, heißt nicht, dass man nicht kreativ sein kann.

So habe ich, wie oben bereits beschrieben, mit dem exzessiven Falten von Origami begonnen ? Und so kam eins zum anderen. Ich habe dann ganze Bücher zu Bookorigami verfaltet und es kamen weitere Materialien hinzu. Ich bekam Spaß daran, schöne Dinge einfach selber machen zu können. Positives Feedback von Beschenkten bestärkte diese Leidenschaft fürs Basteln.

Mit einer guten Anleitung kann jeder basteln lernen – davon bin ich überzeugt. Wichtig dabei ist, dass man immer den Spaß behält, auch wenn man z.B. erst nach dem fünften Mal einen Kranich richtig falten kann. So habe ich erst gestern zwei Armbänder geflochten, die viel zu kurz waren. Das Schöne am Basteln ist ja die Tatsache, dass hier wirklich Übung den Meister macht.

Origami Blumen Deko

Nils: Was ist deine persönliche DIY-Note? Was zeichnet deine Kreationen aus?

Liesa: Ich würde behaupten, dass ich keine direkte DIY-Note habe. Ich weiß, dass es Blogs gibt, die thematisch sehr spezialisiert sind. Das ist bei mir nicht so. Ich bastle Dinge nach, die mir gefallen, bzw. habe ich selbst oft Ideen, bei denen ich denke „Schade, dass es das noch nicht gibt“. Manchmal sehe ich auch ein Produkt in einem Geschäft und frage mich, warum die Menschen sowas nicht einfach selbst machen bzw. so viel Geld dafür ausgeben. Sowas spornt mich an.

Meine Kreationen zeichnet aus, dass sie immer einen Sinn erfüllen, auch wenn es „nur“ Deko ist, auch diese ist sehr wichtig, um sich in einem Zuhause wohlzufühlen. So geht es zumindest mir und vielen anderen Leuten. Auch mag ich das Individuelle. So haben wir aus einem Standard IKEA Besta ein Unikat geschaffen, dass niemand so in seiner Wohnung steht hat. Der Gedanke gefällt mir.

„Inspiration lauert überall!“

Nils: Hast du einen Geheimtipp, wie du dich für neue DIY-Ideen inspirieren lässt?

Liesa: Inspiration lauert überall: Man muss nur mit offenen Augen durch das Leben gehen. Manchmal entdecke ich direkt in Bastelläden Materialien und Dinge, mit denen ich gerne mal arbeiten würde. So war es auch mit dem Beton. Zudem kaufe ich mir gerne noch ganz klassisch Bastelbücher. Genauso sitze ich manchmal in einem Café oder gehe an einem Interieurladen vorbei und denke mir „Die haben aber schön dekoriert“, das möchte ich dann auch so haben. Und Pinterest und andere DIY-Blogger sind natürlich auch eine super Inspirationsquelle. Besonders fürs Lettering, Sketchnoting und Illustrating finde ich auch immer wieder gute Inspirationen auf Instagram. Und auch meinen Freund möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen. Auch er bastelt und werkelt gerne und inspiriert mich, neue Sachen auszuprobieren. So haben wir durch ihn auch einiges an Werkzeug zu Hause, was die Hürden des Neuanschaffens verringert.

Nils: Welches ist dein persönlicher DIY-Favorit aus deiner eigenen Kreation?

Liesa: Momentan mag ich mein Fischschwanz-Armband am liebsten. Es passt so wunderbar zum Sommer und auch das Origami-Herz ist eine Lieblingsfaltung von mir.

DIY Lederarmband
DIY Lederarmband 2

Nils: Wie lange sitzt du im Schnitt an einem Blog-Artikel? Wie viel Zeit geht dabei auf das Konto der kreativen Arbeit und wie viel fließt in das Bloggen?

Liesa: Das kommt ganz auf die Bastelei an. Für ein Origami braucht man z.B. in der Regel nur Papier, so ein DIY ist dann auch schon mal in einer Stunde abfotografiert, zu mindestens die einzelnen Bastelschritte.

Ein Armband zu knüpfen mit Verschluss und allem Drum und Dran kann auch mal gut zwei Stunden dauern. Eine Herausforderung ist dabei immer, gute Fotos zu machen, da die einzelnen Schritte möglichst aussagekräftig dokumentiert werden müssen. Für die Bearbeitung der Bilder brauche ich meist am längsten (1,5-2 Stunden). Das Schreiben und Formatieren nimmt dann nochmal 1-1,5 Stunden in Anspruch. Mindestens 5 Stunden sitze ich also schon an einem Beitrag, wobei das vorrangegangene Ausprobieren nicht mit eingerechnet ist.

Nils: Ist dein Blog ein reines Hobby oder verdienst du auch Geld mit deiner Arbeit?

Liesa: Im Moment ist der Blog ein reines Hobby.

Nils: Gibt es ein Lieblingsmaterial, mit dem du besonders gerne arbeitest?

Liesa: Im Moment Papier und schöne Bänder.

Nils: Was sind die von dir am häufigsten genutzten Werkzeuge oder sonstigen Hilfsmittel für deine Kreationen?

Liesa: Auf jeden Fall meine Schere, die brauche ich fast immer.

Pflichtausrüstung:

  • Schere
  • Computer
  • Großer Bildschirm
  • Kamera
  • Stativ
  • Tageslichtleuchte
  • Fernbedienung für die Kamera

Nils: Was gehört für dich sonst noch zur Pflichtausrüstung eines DIY-Bloggers?

Liesa: Computer mit gutem und großem Bildschirm (erleichtert die Arbeit enorm!). Eine mindestens mittelklassige Kamera, Stativ, Tageslichtleuchte und auch eine Fernbedienung für die Kamera sind sehr hilfreich. Und natürlich alles, was man zum Basteln braucht.
Traffic-Tip: „Reicht die Zeit nicht aus, die speziellen Anforderungen der verschiedenen Social-Media-Kanäle individuell zu erfüllen, sollte man sich zunächst auf einen Kanal konzentrieren!“

Nils: Hast du einen Tipp für andere Blogger, wie sie mehr Leser für Ihren Blog gewinnen können?

Liesa: Wichtig ist, dass man auch viel Zeit in die Pflege der Social-Media-Kanäle (für DIY-Blogger auch unbedingt Pinterest) einplant. Jeder Kanal hat seine speziellen Anforderungen, die man bestmöglich erfüllen sollte. Reicht die Zeit nicht aus, sollte man sich zunächst auf einen Kanal konzentrieren. Die schönsten Beiträge nützen nichts, wenn niemand von ihnen erfährt. Auch Suchmaschinenoptimierung sollte man im Hinterkopf behalten, heutzutage ist diese auch für Blogger unerlässlich.

„Ein Traum wäre, wenn man zu mindestens teilweise von seiner Leidenschaft leben könnte.“

Nils: Was ist dein großes „Blogger-Goal“? Wo soll es mit deinem Blog in der Zukunft hingehen?

Liesa: Mein Ziel ist natürlich, mehr Leser zu erreichen und von meinen Ideen begeistern zu können. Auch über mehr persönlichen Austausch würde ich mich sehr freuen. Ein Traum wäre natürlich, wenn man zumindest teilweise von seiner Leidenschaft leben könnte. Zudem möchte ich meine Kenntnisse in Fotografie weiter ausbauen. Der wichtigste Wunsch ist aber, nie den Spaß am Basteln zu verlieren.

Nils: Vielen Dank, Liesa, für das Interview mit den vielen interessanten Infos zu dir und deinem Blog!