Im Interview verrät uns Daniela von rosaDIY.de, wie ihr unverkennbarer DIY-Stil aussieht, welche die besten Traffic-Bringer in der DIY-Branche sind und viele weitere spannende Tipps und Insights.

DIY Blog: rosaDIY.de

Nils: Hallo Daniela! Vielen Dank, dass du dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst. Magst du dich als Erstes einmal unseren Lesern vorstellen und etwas über dich erzählen?

Daniela: Na klar, gerne! Mein Name ist Daniela von rosaDIY.de, ich bin 32 Jahre alt und wohne mit meinem Partner und meinen zwei Kindern in Vaterstetten, einem Vorort von München.
Nähen und „Sachen selber machen“ ist schon ganz, ganz lange mein Hobby. Mal mehr, mal weniger, aber seit ich meine zwei Kinder habe, hat sich das durch den „Nestbautrieb“ wieder ein bisschen intensiviert. Angefangen von Kinderzimmereinrichtung über Vorhänge und Kissen bis hin zur Kinderkleidung.
Zug um Zug haben mich dann immer mehr Außenstehende angesprochen, dass es doch schön wäre, wenn auch andere Menschen die Kreationen sehen und Ideen aufgreifen könnten. So habe ich mich dann schließlich entschlossen, mit dem Bloggen zu beginnen. Im September 2016 wurden dann mein Blog rosaDIY geboren.

„Schöne Dinge machen das Leben schöner!“

Nils: Wofür steht dein Blog?

Daniela: Im Prinzip sagt mein Slogan alles: Schöne Dinge machen das Leben schöner. Ich mag es, schöne Dinge zu kreieren und mir ist es vor allem auch wichtig, dass nicht alle schönen Dinge immer teuer sein müssen. Letzte Woche zum Beispiel habe ich eine Designer-Handtasche, die normalerweise 600 EUR kostet, zum Preis von 15 EUR selbst genäht. Auch möchte ich gerne aufzeigen, dass man alte Dinge häufig hervorragend wiederverwenden kann für Neues.

DIY Handtasche

Nils: Wie viel Arbeit steckt hinter deinen Blog-Posts? Wie viel Zeit nimmt dein Blog in Anspruch?

Daniela: Ich versuche aktuell ca. einmal pro Woche einen Blogbeitrag zu veröffentlichen. Das ist gerade bei den Beiträgen zum Nähen sehr zeitaufwändig: Als Erstes muss ich ein passendes Schnittmuster auswählen, dann den passenden Stoff. Als Nächstes zuschneiden, nähen, fotografieren, Bilder nachbearbeiten und den eigentlichen Blogartikel schreiben. In einem Blogartikel mit allem Drum und Dran stecken gute acht Stunden Arbeit.

„In einem Blogartikel mit allem Drum und Dran stecken gute acht Stunden Arbeit.“

DIY Kissen und Spielzeugkiste
IKEA Hack: Sitzbank

Nils: Verrätst du uns, was deine nächsten Projekte im Bereich Einrichten und Wohnen sein werden?

Daniela: Ganz sicher bin ich mir noch nicht, aber mir schwebt da zum Beispiel ein Pompom-Teppich vor oder auch ein weiterer Ikea-Hack einer Kinderzimmertruhe mit Sitzpolster. Insgesamt habe ich viel zu viele Ideen für die Zeit, die mir zur Verfügung steht.

Nils: Welche Social-Media-Kanäle nutzt du, um deinen Blog zu promoten?

Daniela: Um mehr Reichweite für meinen Blog zu generieren bin ich aktiv auf Facebook, Pinterest, Instagram, Tumblr und Twitter. Das erste Jahr habe ich mir bisher gegönnt, um etwas zu experimentieren und herauszubekommen, welche denn wirklich die wichtigen Traffic-Quellen für meinen Blog sind. Der größte Traffic-Bringer ist dabei aktuell Facebook, allerdings sind das häufig nur Einmal-Besucher. Daher konzentriere ich mich aktuell mehr und mehr auf Pinterest, da die Beiträge hier auch langfristig Besucher für meinen Blog generieren.

Meine Erfahrungen mit Instagram zeigen bisher, dass es hier zwar eine aktive Community zu den entsprechenden Themen gibt, aber sehr wenige Besucher tatsächlich auf dem eigenen Blog landen. Twitter und Tumblr bediene ich bisher nur sporadisch und investiere sehr wenig Zeit in diese Portale. Besucher gelangen über diese Portale auch nur sehr vereinzelt auf meine Seite.

Nils: Warum sind die Besucher über Facebook nur Eintagsfliegen? Sehen deine Follower nicht jeden deiner Beiträge?

Daniela: Ich habe natürlich auch meine Follower, aber Facebook drosselt die Reichweite sehr stark, solange dein Werbebudget sehr niedrig oder bei null liegt. Außerdem bleiben meine Abonnenten hier häufig einfach auf Facebook, gucken sich die von mir dort geposteten Bilder an und besuchen nicht meinen Blog. Es gibt bei Facebook aber sehr viele relevante Gruppen, in denen ich meine Beiträge teile. Besucher, die über diese Beiträge auf meinen Blog gelangen, werden aber über diesen Weg nicht langfristig an meinen Blog gebunden, außer, wenn diese Besucher dann direkt meinen Blog abonnieren. Das macht aber nur ein kleiner Teil.

Nils: Habe ich es richtig verstanden, dass Pinterest aktuell dein erfolgreichster Social-Media-Kanal ist?

Daniela: Aktuell noch nicht. Erst seit 2-3 Monaten konzentriere ich mich stärker darauf, Pinterest optimal zu bespielen und man sagt, dass man bei Pinterest so 3-6 Monate benötigt, bis die eigenen Pins auch besser gefunden werden. Pinterest funktioniert ja letztlich ähnlich wie Google, nur eben ausschließlich für die Bildersuche. Man muss erst mit den richtigen Keywords gefunden werden und je häufiger man gefunden wird, desto häufiger werden die eigenen Pins auch weiter oben ausgespielt. Also aktuell ist Facebook noch der erfolgreichste Social-Media-Kanal und danach erst Pinterest, wobei ich bei Pinterest die höchsten Zuwachs innerhalb einer kurzen Zeit verzeichnen konnte.

Nils: Hast du eine bestimmte Strategie für Pinterest? Was machst du, damit du besser gefunden wirst?

Daniela: Bei Pinterest ist es ja so, dass die meisten Nutzer einfach ihre Suchen eingeben und es ihnen ganz egal ist, auf welchen Boards die jeweiligen Ergebnisse stehen. Natürlich versuche ich auch Follower für meinen Account zu sammeln, aber mir sind letztlich die Nutzer lieber, die über die Suche auf meinen Pins landen. Diese Besucher gehen nämlich deutlich häufiger auch den Weg bis zu meinem Blog. Ich pinne 85% fremden Content und 15% eigenen Content. Ich kann selber gar nicht ausreichend Content kreieren, wie ich pinnen muss, um für Pinterest relevant zu werden und so pushe ich indirekt durch das pinnen des fremden Contents auch meine eigenen Pins. Ich nutze aktuell BoardBooster um meine Pinterest-Aktivitäten effizienter zu gestalten. So pinne ich aktuell ca. 10 Pins am Tag, wobei die wirklich exzessiven Pinterest-Accounts eher so 60 Pins am Tag posten.

Nils: Und die Grafiken, die du auf Pinterest postest, sind tatsächlich ausschließlich für Pinterest erstellt?

Daniela: Genau. Sobald mein Blogbeitrag geschrieben ist, erstelle ich mit Photoshop 3-5 Grafiken für Pinterest je Blogartikel. Diese pinne ich dann schonmal bei Pinterest auf meine privaten Boards, von wo aus ich die Pins dann im Zeitablauf von ca. 14 Tagen weiter auf die öffentlichen Boards pinne.

Nils: Sind deine Pinterest-Grafiken dann auch in deinen Blogartikeln zu finden?

Daniela: Nein, aber ich gestalte meine Pinterest-Grafiken so, dass sie klar gebranded sind und jeder gleich weiß, dass diese Pins zu meinem Blog gehören.

“Mein Top Traffic-Tip für DIY-Blogs: Link-Parties!”

Nils: Was sind abgesehen von Social Media deine Top Traffic-Tipps?

Daniela: Sehr viele Besucher kommen über Link-Parties auf meinen Blog. Link-Parties finden auf verschiedenen Webseiten an einem bestimmten Tag statt und erlauben es, zu einem bestimmten Thema einen aktuellen Blogartikel zu posten. Für den donnerstags ist das zum Beispiel „RUMS“, was etwas abgedroschen für „Rund ums Weib“ steht. Hier versuche ich dann immer gleich um 0:00 Uhr am Donnerstag einen schönen Artikel zu posten, denn dann stehe ich für den gesamten Zeitraum mit meinem Beitrag ganz am Anfang. Darüber erhalte ich jede Woche mehrere 100 Aufrufe meines Blogs. Solche Link-Parties gibt es auch für jeden anderen Tag in der Woche, aber meine Highlights bewahre ich mir immer für den Donnerstag auf.

Nils: Mittlerweile bist du schon zu einer echten Social-Media-Expertin geworden, obwohl du erst vor einem Jahr mit dem Bloggen begonnen hast. War der Einstieg in die Materie anfangs schwierig für dich?

Daniela: Zu Beginn habe ich ohne ein richtiges Konzept einfach gemacht und gepostet wozu ich gerade Lust hatte und wie es mir gerade gefiel. Auch habe ich alle Social-Media-Kanäle einfach mit den gleichen Inhalten bespielt. Erst seit ca. einem halben Jahr versuche ich auch etwas mehr mit Konzept zu bloggen. Nach und nach habe ich mich eingelesen und Tipps erhalten, wie man es besser machen kann. Zum Beispiel arbeitet mein Partner auch in der Branche und hat mir den Tipp gegeben, dass es wichtig ist, die Blogartikel SEO-optimiert zu schreiben, sodass man nicht immer erst Leser auf seinen Artikel aufmerksam machen muss, sondern Besucher mit einem echten Anliegen auch über Google den Blog finden. Auch sind meine Beiträge und Grafiken mittlerweile für jeden Kanal individuell angepasst.

Nur mit einem Redaktionsplan, in welchem ich mir im Voraus überlege, was ich diese, nächste oder übernächste Woche posten werde, arbeite ich bisher noch nicht.

„Pinterest kann ich wärmstens empfehlen – sowohl für die eigene Inspiration, als auch um Reichweite zu generieren!“

Nils: Hast du einen Geheimtipp, wo du dich inspirieren lässt für neue DIY-Ideen?

Daniela: Pinterest kann ich hierfür nur wärmstens empfehlen. Sehr viele meiner Ideen entstehen auf Pinterest. Hier finde ich viele tolle Stücke, die ich dann in meinem persönlichen Stil umsetzen kann.

Nils: Wie sieht denn dein persönlicher Stil aus?

Daniela: Meinen Kreationen füge ich fast immer etwas in Roségold oder normalem Gold hinzu – zum Beispiel irgendwelche Ösen oder Karabiner. Aktuell arbeite ich auch besonders gerne mit Quasten.

Nils: Gibt es ein Lieblingsstück unter deinen vielen DIY-Kreationen?

Daniela: Das ist etwas saisonal abhängig, aber besonders stolz bin ich auf eines meiner ersten Stücke aus dem letzten Jahr. Da habe ich ein sehr aufwändiges Dirndl aus Jacquard-Brokat „Julie“ in türkis/silber genäht. Hierauf werde ich auch noch sehr häufig angesprochen. Wobei man deutlich sieht, dass ich damals noch wenig Erfahrung im Fotografieren hatte und sich der Stil meiner Blogartikel seitdem auch stark weiterentwickelt hat.

DIY Dirndl
DIY Prinzessin Kostüm

Die Ausstattung:

  • Kamera Canon EOS 600 D
  • Aufsteckblitz Speedlite 430EX
  • 1.4 50mm Festbrennweitenobjektiv
  • Tageslichtlampe
  • drei Stative
  • Reflektor
  • Durchlichtschirm
  • weißer Papierhintergrund

Nils: Wo du gerade das Fotografieren ansprichst. Womit fotografierst du deine Kreationen?

Daniela: Ich habe von Anfang an mit einer Spiegelreflexkamera fotografiert. Aktuell arbeite mit der Kamera Canon EOS 600 D und dem Aufsteckblitz Speedlite 430EX. Als Objektiv nutze ich ein 1.4 50mm Festbrennweitenobjektiv. Zusätzlich gehören zu meiner Ausstattung eine Tageslichtlampe, drei Stative, ein Reflektor & Durchlichtschirm und ein weißer Papierhintergrund. Wenn ich draußen fotografiere, nutze ich häufig noch nicht mal den Aufsteckblitz, sondern versuche, die Tageszeit für optimales Licht abzupassen.

Die Fotografie war anfangs immer ein wenig ein Laster für mich, da es auch schwierig mit meinen Kindern war, viel auszuprobieren. Es blieben nämlich immer maximal fünf Minuten, bis die Kinder die Lust verloren. Hier gibt es also noch einiges zu lernen für mich. Im Herbst möchte ich den nächsten Fotokurs besuchen.

Nils: Du hast auf deinem Blog ja auch eine Shop-Kategorie. Verkaufst du da auch schon das eine oder andere?

Daniela: Ich biete einige kostenfreie Schnittmuster an, aber auch kostenpflichtige. Diese erstelle ich zunächst in einem Grafikprogramm, lasse sie von anderen Näherinnen probenähen und verkaufe sie dann. Natürlich gibt es dann immer eine bebilderte Anleitung dazu, sodass diejenigen, die meine Schnittmuster kaufen, dieses auch nachnähen können. Das Probenähen durch andere Blogger ist übrigens eine weitere Möglichkeit, um mehr Reichweite zu generieren, wenn diese Blogger auf Ihrem Blog über das Probenähen und das Schnittmuster berichten.

Nils: Ist das Bloggen für dich Hobby oder Beruf?

Daniela: Mein Blog ist bisher ein reines Hobby für mich. Ich verdiene mit dem Bloggen so gut wie gar kein Geld. Seit einer Weile schreibe ich meine Artikel auch für ein Magazin. Hierfür werde ich nach den üblichen Sätzen für Autoren vergütet. Das deckt nicht wirklich die Arbeitszeit ab, die ich investiere, aber da ich die Artikel in leicht abgewandelter Form auch auf meinem Blog veröffentlichen kann, ist das so für mich in Ordnung.

Ab und zu werden mir von Stoffherstellern Stoffe für die Verarbeitung in meinen Blogartikeln gestellt. Darüber freue ich mich dann schon sehr. Das sind natürlich keine Einkünfte, von denen ich leben kann, aber so verringern sich die Kosten für mein Hobby.

DIY Sportoutfit

Nils: Was sind für dich die nächsten strategischen Meilensteine mit deinem Blog?

Daniela: Als Nächstes möchte ich auch mehr in das Thema Video einsteigen. Gerade auch auf Instagram kommen Videos sehr gut an. Hier stehe ich aber noch ganz am Anfang. Das ist mein Entwicklungsfeld für die nächsten Monate.

Nils: Magst du uns erzählen, wie viele Besucher aktuell regelmäßig auf deinen Blog finden?

Daniela: Aktuell habe ich monatlich zwischen 5.000 und 6.000 Seitenaufrufe von ungefähr 3.500 Nutzern.

„Wenn ich es schaffe, mein Hobby nach und nach zum Beruf zu machen, wäre das natürlich gigantisch.“

Nils: Was ist dein großes Ziel für rosaDIY.de?

Daniela: Wenn ich es schaffe, mein Hobby nach und nach zum Beruf zu machen, wäre das natürlich gigantisch. Ich weiß aber nicht, ob und wie schnell sich das umsetzen lässt. Ich bin aktuell nicht darauf angewiesen, da ich in Teilzeit noch einem ganz normalen Bürojob nachgehe. Ich habe aktuell ca. 150 Verkäufe meiner Schnittmuster, was natürlich noch nicht reicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich möchte gerne Unternehmen mit meinen Kreationen begeistern. Mein Traum wäre, ein Sponsorenvertrag z.B. mit einer großen Marke wie Pfaff.

Nils: Und zum Abschluss noch die Frage: Das Kleid, das du gerade trägst, ist auch von dir selbst gemacht?

Daniela: Na klar, selbst genäht!

Nils: Super schick! Vielen Dank für das Interview!